Fortschritte in der Forschungsförderung

Freistaat Bayern fördert ME/CFS-Forschung mit 1,6 Millionen Euro1

Der Bayerische Landtag hat am 5. April im Haushalt für 2022 eine Förderung zu ME/CFS in Höhe von 1,6 Millionen Euro beschlossen. Eine Hälfte von 800.000 Euro soll dafür verwendet werden, die BC007-Forschung an der Universität Erlangen auf ME/CFS-Patient*innen zu erweitern. Die andere Hälfte von 800.000 Euro soll die Forschung an der TU München und die Vernetzung der bayerischen Universitäten, die zu ME/CFS arbeiten, stärken.

Die Patienteninitiative #FundraisingBC007MECFS, die die Forschung zusätzlich zur Förderung durch die Landesregierung Bayern unterstützt, hat zusammen mit dem Verein Brückeverbindet e. V. seit Januar über 200.000 Euro Spenden gesammelt. Davon wurden die ersten 100.000 bereits von Alexander Graef, Vorsitzender des Vereins Brückeverbindet, an Dr. Hohberger übergeben. Das Matching-Funds-Programm der Forschungsstiftung Medizin hat diese Summe auf 135.000 Euro aufgestockt.

Die Spendenkampagne von #FundraisingBC007MECFS hatte ursprünglich das Ziel, die Summe von 800.000 Euro für eine BC007-Studie bei ME/CFS zu sammeln. Nachdem nun die Bayerische Landesregierung diese Summe bereitstellt, will die Patienteninitiative die Spendenkampagne weiter fortführen, damit der Umfang der Studie erweitert werden kann.

Bund gibt 5 Millionen Euro für Therapiestudien frei2

Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS und Long COVID Deutschland (LCD) haben sich zusammen mit der Charité seit Monaten in Hintergrundgesprächen für die Förderung klinischer Therapieforschung eingesetzt. Entstanden ist das Projekt der Nationale Klinische Studien-Gruppe (NKSG) aus dem gemeinsamen Aktionsplan beider Organisationen.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am 12. Mai beschlossen, 5 Millionen Euro für die klinische Erforschung von Therapiemöglichkeiten von ME/CFS und dem Post-COVID-Syndrom zur Verfügung zu stellen. Mit dem Geld soll eine Nationale Klinische Studien-Gruppe (NKSG PCS/CFS) aufgebaut und gefördert werden, um zeitnah Medikamente und Behandlungsoptionen für das Post-COVID-Syndrom und ME/CFS zu prüfen. Die Therapiestudien sollen multizentrisch (an mehreren Kliniken) unter der Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin (Prof. Scheibenbogen) durchgeführt werden. Partner*innen des Projekts sind derzeit vier Universitätskliniken in Deutschland (Berlin, München, Erlangen und Lübeck).

Das Ziel der NKSG wird es sein, gezielte Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente für ME/CFS und das Post-COVID-Syndrom zu erforschen. Die Therapiestudien sollen von einem Biomarker-Studienprogramm begleitet werden, um Marker für das Ansprechen auf die Behandlungen zu ermitteln und die Krankheitsmechanismen weiter aufzuklären.

Laut der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS haben die SPD-Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze (Patientenbeauftragter der Bundesregierung) und Dr. Wiebke Esdar (Mitglied des Haushaltsausschusses sowie stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung) dieses Vorhaben „entscheidend vorangetrieben“.

  1. Newsletter 1/2022, Deutsche Gesellschaft für ME/CFS
  2. Bund gibt 5 Millionen Euro für Therapiestudien frei, Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

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